MARY, liebenswerte Mischlingshündin, ca. 6 Jahre, 41cm, 16kg *PS in 85609 Dornach*

*Mary wartet auf ihrer Pflegestelle in 85609 Dornach bei München auf Besuch.*

Pflegestellenbericht vom 13.04.2023:

Mary ist nun seit ca. 3 Monaten bei uns auf Pflegestelle.
Sie hat sich hier unerwartet schnell eingefunden, testet im Wechsel begeistert alle vorhandenen Hundebetten und geht sehr gerne spazieren. Sie war von Anfang an stubenrein und kann auch schon gut eine Weile alleine bleiben.
Beim Gassigehen zeigt sie sich recht selbstbewusst und aufgeschlossen, läuft an der Schleppleine flott und freudig voraus ohne zu ziehen und erschnüffelt begeistert die Umgebung. Dennoch hat sie in ihrer Vergangenheit vor ihrer Zeit im Heim mit Menschen offensichtlich wohl eher schlechte Erfahrungen gemacht, denn nach wie vor duckt sie sich und kneift die Augen zu, wenn man zu schnell auf sie zugeht oder die Hand nach ihr ausstreckt. Man möchte nicht wissen, welches Leben Mary früher geführt hat. Eventuell war sie eine der vielen Vermehrerhündinnen und wurde dann, als sie ausgedient hatte, auf der Straße entsorgt. Aber aufgrund ihres doch menschenbezogenen und auch neugierigen Wesens überwindet sie die Furcht und lässt sich auf die Zweibeiner ein. Zu mir als ihrer Hauptbezugsperson hat sie bereits ein enges Verhältnis und freut sich über jede Kuscheleinheit, ist aber auch hier immer noch schreckhaft und „auf der Hut“. Die nach ihren Augen-OPs weiterhin notwendigen Augentropfen lässt sie sich aber anstandslos verabreichen. Bei fremden Menschen kann es jedoch sein, dass sie aus Unsicherheit mit einem Knurrer reagiert, wenn sie sich erschreckt oder bedrängt fühlt. Dies war anfangs auch bei meinen Töchtern und meinem Mann so, hat sich aber inzwischen erledigt, so wie es auch bei anderen Leuten immer seltener wird bzw. in letzter Zeit eigentlich nicht mehr vorgekommen ist.
Bei manchen Hundebegegnungen zeigt sie dieses Verhalten allerdings ebenfalls als Erstreaktion und springt auch mal knurrend in deren Richtung. Sie lässt sich aber recht gut von mir kontrollieren, so dass dies zwar ein Trainingsthema ist, aber kein wirklich problematisches. Man kann auch ohne Kontakt problemlos an anderen Hunden vorbeigehen. Bei eher zurückhaltenden Hunden ist sie auch deutlich entspannter als bei aufdringlichen oder dominanten Artgenossen und begegnet diesen dann auch freundlicher. Und eigentlich ist Mary sehr neugierig auf die anderen Hunde und möchte von sich aus auch gerne in Kontakt treten, aber scheinbar steht ihr ihre Unsicherheit hier eben noch etwas im Weg. Hat sie einen Hund aber einmal kennengelernt und erkannt, dass dieser harmlos ist, kann sie auch ganz gelassen mit diesem Gassirunden laufen. Bei einigen Fellnasen hat sie sogar schon Spielansätze gezeigt. Aber man merkt, dass sie im Hundekontakt einfach nicht geübt ist und nicht so richtig weiß, wie das alles so geht. Aber sie bemüht sich :-). Da Mary kurz vor ihrer Ausreise nach Deutschland von einem Zwingernachbarn in die Pfoten gebissen wurde, als sie diese scheinbar durch Gitter gehängt oder gesteckt hatte, kann man ihr ein gewisses Misstrauen aber auch nicht verdenken. Man sieht das grüne Desinfektionsmittel noch auf den frühen Fotos.
Mit unserer eigenen bereits älteren und sehr ruhigen Hündin hat sie sich gut arrangiert, dennoch sehen wir sie eher als Einzelprinzessin im neuen Zuhause.
Auch mit unseren Katzen funktioniert es inzwischen recht gut. Anfangs ist Mary sofort aufgesprungen, sobald diese in den Raum kamen, und hat sie stürmisch verfolgt, wenn sie weggelaufen sind. Wenn die Katzen aber stehenbleiben, steht Mary schwanzelnd davor und weiß nicht so recht, was sie machen soll. Inzwischen sind die Stubentiger nicht mehr sooo spannend, aber Mary ist immer noch interessiert, wenn sie kommen. Die Katzen haben jedoch mittlerweile erkannt, dass keine Gefahr von Mary ausgeht und laufen nicht mehr weg. Entsprechend hat sich nun alles beruhigt.
Mary war auch schon bei uns im Pferdestall dabei und zeigt sich den Pferden gegenüber eher gleichgültig.
Autofahren findet Mary noch unheimlich. Wenn sie merkt, dass es ans Einsteigen geht, möchte sie erstmal flüchten. Man muss sie dann ins Auto heben, was sie auch gruselig findet. Auf den ersten Fahrten hat sie wie Espenlaub gezittert. Inzwischen hat sie sich aber schon ein bisschen daran gewöhnt, zumal sie sehr gerne in neuen Gegenden spazieren geht – das Heben und die Autofahrt sind eben der Preis dafür ;-).
Und Mary liebt Stofftiere. Sie knabbert gerne an diesen herum, hat aber noch kein einziges kaputtgemacht. Genauso kann sie ab und zu ganz schön aufdrehen und flitzt dann “wild” durchs Wohnzimmer. Es ist so schön zu sehen, wie sie ihr neues Leben offensichtlich schätzt und genießt und die Welt für sich entdeckt.

So hat Mary eine einzigartige Persönlichkeit: Auf der einen Seite ist sie Shar Pei-typisch irgendwie doch selbstbewusst, wachsam, liebevoll zu ihren Bezugspersonen, aber erstmal reserviert gegenüber Fremden. Auf der anderen Seite ist sie aufgrund ihrer negativen Erfahrungen auch unsicher und misstrauisch. Aber Neugier und Abenteuerlust gehören definitiv auch zu ihren Eigenschaften. Und eine gute Portion Verspieltheit blitzt eben auch immer wieder durch. Einfach ein ulkiges und liebenswertes Unikat 😊.

Eventuell als Folge der wohl jahrelangen Augenprobleme und trotz der erfolgten Operationen ist Mary doch etwas seheingeschränkt geblieben. Sie erschrickt, wenn etwas plötzlich vor oder neben ihr auftaucht und z.B. dünne Äste direkt vor ihr scheint sie schlecht zu erkennen und läuft schon mal dagegen. Andererseits bewegt sie sich aber von Anfang an völlig sicher durch die Wohnung, ohne irgendwo anzustoßen, ebenso wie draußen. Also würde ich sagen, sie sieht einfach nur etwas schlechter bzw. unklarer, ist dadurch aber nicht eingeschränkt. Vermutlich ist dieser Umstand aber doch zumindest ein Teilgrund für ihre Unsicherheiten, weil sie einfach nicht alles sofort deutlich erkennt.

Für Mary wünschen wir uns ein bevorzugt Shar Pei- sowie Tierschutzhundeerfahrenes Zuhause, am besten in einem unaufgeregten Paar- oder Singlehaushalt. Es liegt noch ein ganzes Stück Weg vor Mary, ihre Unsicherheiten und Vorbehalte weiter zu überwinden, aber sie hat schon so große Fortschritte gemacht. So müssen ihre neuen Menschen die nötige Geduld und Rücksicht mitbringen, Mary aber gleichzeitig auch etwas fordern. Sie braucht wohl eher keinen Hundesport oder Ähnliches, ist aber durchaus für große Spazierrunden gerne auch in neuen unbekannten Gegenden zu begeistern. Und auch als Homeoffice-/Bürohund wäre sie prima geeignet, da sie lange Zeiten einfach nur verschlafen kann.

Hintergrundinformationen aus Ungarn:

Die geschätzt im September 2016 geborene Mary wurde Ende September 2022 von tierlieben Passanten auf der Straße entdeckt. Diese schauten zum Glück nicht weg, sondern brachten die liebe Hundedame ins Tierheim.

Mary ist eine schüchterne und vorsichtige Knautschnase. Aber sie liebt es, geliebt zu werden :-). Anfangs ist sie erst einmal zurückhaltend. Nach ein paar Streicheleinheiten, von denen sie nicht genug bekommen kann, taut sie aber etwas auf und sucht den Körperkontakt zum Menschen sehr.
Den Pflegern ist rasch aufgefallen, dass Mary keines ihrer Geschäfte im Zwinger erledigt. Daher wird sie nun mehrmals am Tag aus dem Zwinger gelassen. Dies lässt vermuten, dass Mary möglicherweise bereits in einem Haus gelebt hat. Warum sie dann aber auf der Straße gelandet ist, könnte daran liegen, dass sie Probleme mit den Augen hat (auch wenn das natürlich überhaupt keine Rechtfertigung ist!).
Der Tierarzt hat bei Mary auf beiden Augen ein sogenanntes Cherry Eye (Nickhautvorfall) bzw. Entropium festgestellt, bei dem sich das Augenlid nach innen rollt und so die Augen bis zur Entzündung reizt. Dies ist bzw. war für die Hündin sehr schmerzhaft und wir sind froh, dass sie inzwischen operiert wurde, um ihre Beschwerden zu beenden. Dieses Problem kommt bei Rassen mit faltigen Gesichtern wie z.B. bei Shar Peis leider häufiger vor. Als Folge der vermutlich schon langen “Nichtbehandlung” leidet Mary bereits auf beiden Augen an einer chronischen Augentrockenheit (KCS – Keratoconjunctivitis Sicca), die wohl ihr ganzes Leben lang mit Augentropfen/-salbe behandelt werden muss.

Wir hoffen nun sehr, dass diese bezaubernde Hündin im besten Alter trotz ihrer Augenthematik ein ganz liebevolles Zuhause findet, in dem sie ein normales “Hundeleben” führen darf. Sie wird jede Bemühung um sie tausendfach zurückgeben.

Mary reist kastriert, gechipt, geimpft, entwurmt und mit EU-Heimtierausweis in ihr neues Zuhause.

Haben Sie sich in die wundervolle Hundedame verliebt? Dann melden Sie sich bitte bei uns!
Am besten können Sie hierfür gleich die Selbstauskunft nutzen (oder alternativ auch das Kontaktformular).

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