Eigentlich wollten wir gar keinen zweiten Hund, wir hatten vor, später einmal, so in fünf Jahren etwa, einen kleinen alten Hund, aufzunehmen. Ich habe dann mal nur zum Spaß im Internet viele Tierheime “abgeklappert”, um zu gucken, ob es einen solchen Hund überhaupt gibt: ich habe nichts gefunden, was zu uns passen könnte. Dass ich auf die Pfotenretter gestoßen bin, war reiner Zufall. Ja und da hat mich die kleine Camilla, jetzt Milli genannt, förmlich angesprungen. So wie sie beschrieben wurde passte sie hervorragend zu uns und unseren Katzen und besonders auch zu unserem Rüden, der kleine Hündinnen sehr sehr mag.
Wer die Idee, schon jetzt einen Hund aufzunehmen, überhaupt nicht gut fand, war mein Mann. Seine Reaktion: “Mach was du willst, ich will aber nichts damit zu tun haben”. – Ich kenne ja aber meine “Pappenheimer”… Deshalb habe ich dann einfach Kontakt mit Dani aufgenommen, und alles nahm seinen Lauf.
Endlich war sie dann auf meinem Arm: Ein winzig kleines vor Schreck völlig erstarrtes Würstchen mit aufgerissenen Augen, welches dann die ganze Fahrt nach Hause fast bewegungslos auf meinem Schoß verbracht hat. Diese Starre verschwand, als zu Hause im Garten unser lieber lieber Hund Idris sie so freundlich und ganz vorsichtig begrüßte. Im Haus konnte die kleine Maus erst einmal keine Ruhe finden. Es dauerte lange, bis sie endlich einschlafen konnte.
Jetzt, etwa einen Monat später, ist sie wie verwandelt. Es ist so schön zu sehen, wie fröhlich und selbstbewusst sie geworden ist. Kaum zu glauben, dass sie bereits etwa 12 Jahre alt sein soll. Zwischenzeitlich hatten wir allerdings ganz erhebliche Verständigungsprobleme: Die Maus wurde nicht munterer, sondern immer trauriger und reagierte auf rein gar nichts. Dabei war es ganz einfach: ein paar Worte in ungarischer Sprache waren die Lösung. Sie hat sich scheinbar von uns nie angesprochen gefühlt. Seitdem ist alles gut. Ganz im neuen Zuhause angekommen ist sie jedoch noch nicht. Sie würde z.B. mit jedem mitlaufen, der uns begegnet. Und wenn ihre Nase einer Spur folgt, ist sie nicht ansprechbar. Das Vertrauen ist da, die enge Bindung fehlt aber noch. Ob sie jemals ohne Leine außerhalb des Grundstücks laufen kann, wird sich also später noch zeigen.
Wer sich übrigens ganz besonders an diesem süßen Wesen erfreut, ist mein Mann. (das wusste ich aber schon vorher!). Er nennt sie immer “Söckchen” oder neuerdings auch “Hüpchen” (von Fußhupe). Wie er allerdings auf “Huckeduster” kommt …?
Jetzt das Wichtigste: Ich möchte mich sehr bei Euch allen bedanken, die Ihr dafür gesorgt habt, dass die kleine Milli in einem derart guten Zustand bei uns angekommen ist. Ich weiß, dass ein älterer Hund ganz besonderer Fürsorge bedarf, und es ist ganz offensichtlich, dass sie diese Fürsorge bekommen hat, denn neben vielen anderen Dingen ist natürlich aufgefallen, dass die kleine Milli quasi eine “Rundumerneuerung” bekommen hat. So wurden die Zähne saniert, die Ohren gesäubert und ich glaube sogar die Krallen geschnitten. Das finde ich alles nicht selbstverständlich. Danke also auch ganz ausdrücklich dem tollen Tierarzt und seinem Helfer.
Mir ist schleierhaft, wie Ihr eine derartige Arbeit tagtäglich “durchziehen” könnt. So viele Hunde! Ich finde gar keine Worte für ein derartiges Engagement. Ich denke, das ist Liebe, eine riesengroße Tierliebe, denn sonst würde das nicht gehen.
Tolles Tierheim, tolle Mitarbeiter
Informationen aus Ungarn:
Die süße und sehr ruhige Hündin Camilla wurde auf der Straße gefunden, keiner weiß, woher die Maus gekommen ist, aber wahrscheinlich wurde sie, wie so viele andere Fellnasen, einfach ausgesetzt und sich selbst überlassen. Zum Glück aber konnte sie gerettet und in die Station gebracht werden, wo sie die Erlebnisse in Ruhe verarbeiten kann. Noch besser könnte sie das in einem eigenen Körbchen, bei einer eigenen Familie, um dort noch ein paar wundervolle Hundejahre zu verbringen.
Die Süße wurde völlig verwahrlost aufgefunden. Nach dem neuen Haarschnitt und ein bisschen Pflege ist aus der Maus ein wundervoller kleiner Hund geworden, der kaum wiederzuerkennen ist.
Leider kam sie mit der neuen Situation anfangs nicht zurecht, so suchte sie die ersten Tage verzweifelt einen Weg, um ihr altes Zuhause suchen zu können. Sie war mit der neuen und ungewohnten Situation völlig überfordert. Auf Grund dessen darf sie mit einem kleinen Rudel anderer kleiner Hunde bei Katas Mutter auf ihre Chance warten.
Mittlerweile scheint sie sich an die Situation gewöhnt zu haben und hat sich zu einer ruhigen und freundlichen Hündin entwickelt. Allerdings wäre es für sie ein Traum, noch eine Chance auf das große Los zu bekommen, den eine eigene Familie wäre der Lottogewinn.
Mit allen anderen Fellnasen und auch der Katze versteht sie sich prima.
Wer hat ein großes Herz und gibt dieser süßen Maus noch eine Chance? Sie würde sich mit lebenslanger Treue bedanken!
Camilla ist kastriert, geimpft, gechipt und mit EU- Reisepass und somit bereit in ihr neues Zuhause zu ziehen.
Wenn Sie der freundlichen Hündin eine Chance auf ein neues Leben geben wollen, dann Melden Sie sich bei uns > Kontaktformular