Archie (ehemals Artur), hübscher Mischlingsrüde, ca. 5 Jahre *vermittelt*

*Archie wartet auf seiner Pflegestelle in 54516 Wittlich auf Besuch.*

Ich möchte euch Archie vorstellen, der nun seit etwa 1 Jahr bei uns lebt.
Archie wurde in Ungarn geboren und mit ca. 6 Monaten nach Deutschland an eine Rentnerin vermittelt, die er im Alltag begleiten sollte. Archie kam als fröhlicher und aufgeschlossener Junghund zu ihr und keiner weiß, was dann schiefgelaufen ist, aber die Dame kam nicht (mehr) mit Archie zurecht und gab ihn aus diesen Gründen ab.

Unser Erstkontakt verlief äußerst schwierig. Archie war sehr ängstlich und verbellte uns quasi über eineinhalb Stunden lang. Sein Frauchen konnte ihn nicht beruhigen und er führte auch keinerlei Kommandos aus. Ich konnte ihn ein paar Mal mit Leckerlis anlocken, vor meinem Mann hatte er Angst. Die Dame sagte auch, dass Archie nicht mit Kindern könnte und Angst vor Männern habe. Wir entschlossen uns trotzdem, diesen Hund aufzunehmen - es sollte unser 2. Hund sein.
Wir dachten beide fest, dass wir das schon hinkriegen würden. Zuhause angekommen merkten wir dann, wie ängstlich der kleine Tropf wirklich war. Er war völlig verunsichert und hat anfangs alles angebellt, jedes Geräusch verursachte Angst. Beim Gassigehen zitterte er wie Espenlaub und klemmte den Schwanz ein. Parkende wie vorbeifahrende Autos waren schlimm, Begegnungen mit Menschen wollte er verhindern und wenn er Kinderstimmen hörte, reagierte er panisch. Er schien bislang sehr isoliert gelebt zu haben. Leinenführigkeit war auch eine Katastrophe und er kannte auch keinerlei Grundkommandos.
Meinen Mann knurrte er nach kurzer Zeit an, wenn sie den gleichen Weg in der Wohnung gingen. Aus knurren wurde leider sehr schnell beißen. Mein Mann darf Archie bis heute nicht anfassen und wurde bis jetzt schon 6 Mal gebissen.
Besucher sind für ihn eine Bedrohung - Kinder in besonderem Maße. Ohne Maulkorb geht da gar nichts. Damit könnte man sich noch arrangieren, aber er geht den Besuch böse an. An den Maulkorb ist er gewöhnt, aber es ist ja auch keine Lösung, dass er diesen ständig trägt.
Zu Verträglichkeit mit anderen Hunden kann ich nur sagen, dass er an der Leine kleine Hunde anbellt, vor größeren Hunden aber scheinbar mehr Respekt hat und man "besser" an diesen vorbeikommt. Im Freilauf haben wir das noch nicht ausprobiert, da ich ihn nur frei lasse, wenn wir alleine sind, damit er keine Menschen angeht. Es bleibt zu vermuten, dass er auch hier in seinem bisherigen Leben eher abgeschottet gehalten wurde und somit  Hundekontakt und -kommunikation nie richtig "gelernt" hat.

Natürlich hatten wir von Beginn an Hundetrainer involviert, die auch gleich meinten, dass Archie ein Angsthund sei, der aus Unsicherheit aggressiv reagiere.
Er wurde auch erfolgreich mit Bachblüten behandelt und diese halfen zunächst, sein Verhalten etwas zu verbessern, doch nach kurzer Zeit schlug das Verhalten aber wieder um. Die Schilddrüsenwerte sind in Ordnung.

Trotz aller bestehenden Probleme hat Archie mithilfe von Hundetrainern, Liebe und Konsequenz auch sehr viel gelernt.
Ich bin seine Bezugsperson und darf auch alles mit ihm machen. Mir gegenüber ist er meist gehorsam und wir haben viel zusammen geübt. Er ist neugierig und definitiv lernwillig - für Streicheleinheiten von mir und Leckerlis lernt er so Einiges. So sieht es auch die Trainerin. Er kann jetzt die Grundkommandos ausführen, läuft locker an der Leine und ich lasse ihn auch gerne auf den Feldern freilaufen - das ist eine Wonne für ihn, er rennt wie eine Rakete und ist glücklich. Wir haben auch einen Garten. Da traute er sich erst nach einem halben Jahr rein, aber jetzt flitzt er nur so seine Runden. Auch im Haus hat er gelernt, sich zu entspannen. Wir leben im ländlichen Raum. Unsere Stadt mag er nicht, da sind zu viele Eindrücke für ihn.
Er ist auch sehr wachsam, Einbrecher haben keine Chance!
Bei mir ist er auch ein liebevoller Hund. Wäre ich allein, wären wir ein tolles Team...
Jedoch traut er mir offenbar nicht zu, ihn zu beschützen. Das möchte er immer noch selbst regeln.

Da sich Archie nun nach 1 Jahr leider noch immer nicht in unsere Familie integrieren konnte und alle unter der Situation leiden, vor allem unsere Enkel und mein Mann, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, ein passendes Zuhause für Archie zu suchen. Letztlich lebt auch Archie in unserer Lebenssituation immer mit sehr viel Stress.

Für Archie wäre ein Zuhause in einem ländlichen/einsamen Umfeld bei einer alleinstehenden Frau am besten geeignet. Diese muss über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Angsthunden und daraus resultierendem aggressiven Verhalten verfügen. Archie braucht ein Frauchen, das ihn liebevoll, aber konsequent führt und ihm absolute Sicherheit vermitteln kann, damit er sich entspannen und seine Verteidigungsstrategie aufgeben kann. Er braucht Rituale und Regelmäßigkeiten - da fühlt er sich sicher. Mit so einer Bezugsperson könnte Archie zu einem Dreamteam zusammenwachsen.
Wer möchte Archie diese Chance geben und traut sich die Herausforderung zu?

Hintergrundinfomation aus Ungarn:

Der ca. im August 2015 geborene Artur wurde als Welpe mit etwa 5 Monaten auf der Straße gefunden.

Er hat ein sehr lebendiges, freundliches Wesen und versteht sich gut mit männlichen und weiblichen Artgenossen.

Da die süße Fellnase ist sehr verschmust und freut sich über möglichst viele Streicheleinheiten freut.

Artur zieht kastriert, gechipt, geimpft, entwurmt und mit EU-Heimtierausweis in sein neues Zuhause.

Wenn Artur Ihr Herz und Ihre Seele berührt hat, freuen wir uns auf Ihre Nachricht! > Kontaktformular

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